16. Modell eines getreidelten Oberländer
16. Modell eines getreidelten Oberländer
16. Model of a pulled Oberländer
Dieses auf keltische Tradition zurückgehende Schiff dient dem Güterverkehr zwischen Köln und Mainz und ist unter einigen Wandlungen bis in das Jahr 1700 in Gebrauch. Auf den Flüssen werden die Schiffe flussaufwärts getreidelt: Menschen oder Pferde ziehen die Schiffe an langen Leinen, die vom Treidelmast des Schiffes bis zum Ufer reichen. Das Leben der Treidelpferde und der „Leinenreiter“ ist hart und gefährlich. Die Pferde müssen schräg laufen, vom Wasser abgewandt. Durch die einseitige Belastung gehen sie schief. Der Pferdeknecht reitet im Damensitz, um bei Gefahr schnell abspringen zu können. Er führt ein Beil mit sich, das er bei Untiefen und Strudeln zum Durchtrennen der Seile benötigt. Häufig kann er nur so die Pferde bei Gefahr retten.
Der Treidler, Leinenreiter oder Halfer, wie er an der Mosel genannt wird, erhält für seine Arbeit nur geringen Lohn. Der tägliche Wein ist Bestandteil der Bezahlung. Nachts legen die Schiffe am Ufer in der Nähe von Gasthäusern an, die Knechte trinken ihren Wein, hier werden auch die Pferde versorgt.
Gasthäuser mit Namen „Zum Anker“, ebenso wie die an den Ufern des Rheins und seiner Nebenflüsse noch vorhandenen Leinpfade, zeugen von dieser Zeit.
This ship, derived from celtic tradition, was used to transport goods between Cologne and Mainz, and was, with minor alterations, in use until 1700. The boats were pulled upstream: people or horses pulled the boats with long ropes, that stretched from the tow mast to the river bank. The lives of the tow-horses and tow-people was hard and dangerous. The horses had to walk sideways, away from the water. Because of the one-sided weight they couldn't walk straight. The rider sat side-saddle, so that he could jump down quickly in case of danger. He carried an axe so that he could cut the rope in case of whirlpools or sudden depths.Often, is this the only way to save the horses.
The towers, line-riders or Halfer ( a male castrated deer), as they are known on the Mosel, are poorly paid. A daily wine ration was part of his payment.
Overnight, the boats stop near inns, where the lads drank their wine and the horses were cared for.
Inns or Guesthouses called „Zuim Anker", just as the towpaths which still exist on the Rhine and its tributaries, are relicts from this time.